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Wie bei allen Reisen kommt es natürlich auf die Vorbereitung an. Da die Idee, Urlaub in Japan zu machen, mehr aus einer Laune heraus entstand, als von langer Hand geplant gewesen zu sein, gestalteten sich die Vorbereitungen eher hektisch und planlos, denn wohl organisiert.

Eigentlich keimte die Idee, mal nach Japan in den Urlaub zu fliegen, bereits weit vor Fukushima. Zumindest auf mich übte Japan schon lange eine magische Anziehungskraft aus. Ich kann nicht genau sagen woher das Interesse an der japanischen Kultur kam, jedoch waren es ursprünglich nicht die Animes und Mangas, die es weckten (zumindest nicht bewusst und auch nicht die neuen).

Natürlich festigte sich der Wunsch, dieses Land kennenzulernen, gerade durch besagte Mangas und Animes, aber noch viel stärker (wenn wir es jetzt mal auf die mediale Darstellung reduzieren) durch Klassiker wie „Lost in Translation“ und „Wasabi“.

Wissenschaftlich hoch anerkannte Dokumentationsserien wie „Gallileo“ auf Pro7 und dazugehörigen weltoffenen Medienjournalisten wie „Jumbo“ lieferten das fundierte Grundwissen über Japan ließen nur einen Schluss zu, der á la „Asterix und Obelix“ nur lauten konnte: „Die Spinnen, die Japaner.“

Blinkende Trucks, pervers gepimpte Fahrräder, ein Dackel-Fanclub um Süden des Landes und natürlich die in Ganzkörper-Strumpfhosen durch die Tykyoter Metro springen Einheimischen Power-Ranger-Fans, die jungen Müttern dabei helfen, den Kinderwagen die Treppen hochzubuxieren. Und natürlich rennen an jeder Ecke Cosplayer herum (für alle, die nicht sich darunter nichtsvorstellen können: Kunstvoll verkleidete Fans diverser Manga und Anime-Titel), bzw. fallen diejenigen negativ auf, die eben nicht so herumlaufen.

End vom Lied: Ich wollte unbedingt hin, meine bessere Hälfte nicht.

Ein Dilemma!

Glücklicherweise sind wir beide begeisterte Tee-Trinker. Kann also ein Land, welches Köstlichkeiten wie Matcha-Tee und mit dem Japan Sencha den wohl besten grünen Tee der Welt hervorgebracht hat wirklich so befremdlich sein?

Der Auftrag lautete also, das wahre Gesicht von Japan zu finden. Irgendwo zwischen Gallileo, Hollywood und der Connichi. Letztere half uns zumindest schon einmal dahingehend, dass neben dem bunten Programm auch die richtigen Eindrücke des japanischen Lebens zu finden waren: Teezeremonien, Einstieg in die japanische Sprache, Kalligrafie-Kurse, Kimono-Workshops und natürlich Meet-and-Greet mit japanischen Stars und Händlern.

Die neuen Eindrücke mussten natürlich untermauert und gefestigt werden, also führte uns unser Weg zu diversen Onlien- und Offline-Buchhändlern und in die Bibliothek.
Ein Bildband, den wir bei Thalia fanden, offenbarte uns eine unterschätzte Wahrheit:
Japan besteht nicht nur aus Tokyo, Kyoto, Hiroshima und Nagasaki!
Traumhafte Strände, winterliche Landschaften, idyllische Bergkämme und natürlich die kunstvollen Tempel- und Schreinanlagen, die das Land überziehen, bieten einen krassen Kontrast zu dem, was die Medien der westlichen Welt als Japan präsentieren … mit einer Ausnahme …
… in der Bibliothek fanden wir ein Reisevideo mit Empfehlungen der sehenswertesten Ziele in Japan. Und zum ersten Mal seit Beginn unserer Recherchen stellten wir fest: Berichterstattung über Japan kann auch gähnend langweilig sein.

Just for Fun stöberten wir die Lektüren durch und während ich wenig optimistisch ob der Umsetzung des Vorhabens war, steigerte sich Manuela förmlich ein einen Japan-Rausch. Binnen weniger Tage waren Reiserouten, Unterkünfte und Fortbewegungsmöglichkeiten für drei Wochen (sonst lohnt sich der Aufwand nicht) ausgelotet, ausgewertet und in realistische Reisepläne umgewandelt. Die Gedanken schweiften unweigerlich an all diejenigen Pioniere ab, die eine solche Reise einst ohne Google und Booking.com planen mussten, lediglich bewaffnet mit einem in die Jahre gekommenen Reiseführer. Demut und Ehrfurcht dominierten diese Gedanken.

Nach langem Hin und Her, nach zahlreichen Diskussionen über die Sinnhaftigkeit einer solchen Reise, nach Auswertung aller veröffentlichten Strahlenwerte für die Bereiche Fukushima, Tokyo und Hiroshima, nach virtuellem Begehen der möglichen Hotels saßen wir nundann vor dem PC und wussten letztlich nicht, ob wir für den finalen Schritt wirklich bereit sind. Klar war, der Flug sollte vermeintlich sicher sein, also keine Billigflieger. Und wir wollten nach Möglichkeit die Kirschblüten sehen, also recht bald aufbrechen. Wie auch immer wir auf der Seite von Emirates landeten lässt sich nicht mehr ganz rekonstruieren. Jedoch hatten wir von dieser Fluglinie nur Gutes gehört und, was noch viel wichtiger ist, es gab laut Wikipedia noch keine Vorfälle mit Todesopfern seit der Gründung der Fluglinie. Immerhin zwei schlagende Argumente.
Auch die Prüfung des Preises bot einige Überraschungen. Nachdem wir uns einen groben Zeitraum zurechtgelegt hatten und den Flugzeitraum etwas hin und her schoben sollte es vom 24. April 2014 bis zum 16. Mai 2014 (Ankunft in Deutschland wieder am 17. Mai 2014) für einen Preis von 1280 Euro ab Düsseldorf über Dubai nach Japan gehen. Flugzeit Hin: 6 + 9 Stunden, Flugzeit Zurück 11 + 6 Stunden … Résumé: Nicht ganz abwägig.

Japan, wir kommen?????

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